Achtsamkeit: Alle mal aufgepasst!

Heute geht es mal um Verkehrsregeln. Nicht, weil ich Abwechslung bräuchte, son­dern weil mir eine Bekannte kürzlich von zwei Vorschriften in Kanada berichtete und ich mich seitdem frage: Würde das auch in Deutschland klappen? Und wenn nicht, warum eigentlich nicht?

Beim nordamerikanischen 4-Way-Stopp müssen alle Verkehrsteilnehmer aufeinander achten. Foto: Pixabay

Zum einen wäre da der „4-Way-Stopp“, den es so, glaube ich, auch in den USA gibt. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung, bei der alle vier einmündenden Straßen ein Stoppschild haben. D.h. jeder hat erst einmal anzuhalten. Und dann wird in der Rei­henfolge der Ankunft weitergefahren. Was aber bedeutet das? Es heißt, Rücksicht zu nehmen, auf den an­deren zu achten, und nicht nur auf das eigene Vorankommen. Es heißt unter Umstän­den auch, lieber den anderen fahren zu lassen, wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob man vorher dort war.

Verkehrsregel Nummer zwei: In Gegenden mit stark ansteigenden Passagen findet sich unter Verkehrsschildern schon mal ein spezieller Hinweis. Er lautet in etwa: Wenn sich hinter Ihrem PKW mehr als fünf Autos befinden, bitte rechts in eine der dafür vor­gesehenen Buchten fahren, und die nachfolgenden Fahrzeuge passieren lassen. Und stellen Sie sich vor: Die Kanadier machen das wirklich!

Achtsamkeit entspannt, und zwar uns alle

Ich habe ehrlich gesagt so meine Zweifel, ob so viel „Eigenverantwortung“ und Rück­sicht hierzulande funktionieren würde. Insbesondere wenn ich an Berichte über feh­lende Rettungsgassen denke oder an Autofahrer, die es so eilig haben, dass sie sel­bige nutzen, um schneller an ihr Ziel zu kommen.

Dabei würde es uns allen guttun, auf die Bremse zu treten – im wörtlichen und über­tragenen Sinn. Ein wenig mehr auf andere achten, heißt ja im Umkehrschluss auch, dass mehr auf uns geachtet würde. Weniger ‚schneller, schneller‘ und mehr ‚slow down‘. Mehr miteinander, weniger gegeneinander. Achtsamkeit eben, aber nicht nur den eigenen Wünschen und Zielen gegenüber, sondern auch denen der anderen. Ob das nun im Straßenverkehr anfängt oder anderswo, spielt erst einmal keine Rolle.

Ihr Andreas Nemeth

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