Agil bedeutet nichts anderes als regsam, wendig, betriebsam, beweglich, geschickt. Oftmals verbindet man diese Eigenschaft mit Menschen, die besonders interessiert und lebhaft sind. Bei Tieren hingegen ist Agilität eine Überlebensstrategie: Das rasche Reagieren auf Gefahren kann das Leben eines Rehs beispielsweise ebenso retten, wie der Zickzack-Kurs den ein Hase auf der Flucht einschlägt.

 

 

Seit einiger Zeit hat das Wort Agilität auch in der Arbeitswelt Einzug gehalten. Und wurde von einigen sicher als „neumodischer Quatsch“, „Marketinggesülze“ oder „überflüssiger Kram“ abgetan. Dahinter verbirgt sich jedoch nicht nur eine innovative proaktive  Arbeitsweise, sondern auch ein neuer Umgang mit Mitarbeitern. Nun ruft Veränderung oft zunächst einmal Skepsis hervor. Schließlich fuhr man doch bisher mit prozess- bzw. projektbezogenen Unternehmensabläufen ganz gut.

 

Bisher! Denn spätestens die Corona-Krise hat gezeigt, dass Agilität bzw. Wendigkeit, also die Fähigkeit auf geänderte Bedingungen schnell zu reagieren, zum Erfolgsfaktor werden können. Und zwar nicht nur für Reh, Hase und Gefährten. Nur ein Beispiel unter vielen: Einigen Unternehmen gelang es relativ schnell, während des Shutdowns zumindest Teile ihres bisher stationär erwirtschafteten Umsatzes digital zu erzielen. Andere stellten da erst fest: Es wäre schon gut, wenn wir jetzt per Social Media Kontakt mit unseren Kunden halten könnten und den ein oder anderen Artikel wenigstens online verkaufen könnten. Hätte, hätte, Fahrradkette …um es mal salopp zu sagen.

 

Der Einzelhandel erweist sich als mäßig agil

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Studie „Unternehmensweite Agilität: wichtiger Treiber des digitalen Wachstums“ von Workday. Für die Untersuchung wurden vom Anbieter cloud-basierter Software 998 Führungskräfte in globalen Unternehmen befragt, wie sie selbst ihre Fähigkeit einschätzen, Herausforderungen flexibel zu begegnen und neue Chancen zu nutzen. Der Studie zufolge hatten die Leader (15 Prozent der Befragten) ihr Handeln in folgenden fünf Bereichen in hohem Grad angepasst: kontinuierliche Planung, fließende Strukturen und Prozesse, Entwicklung der Talente von Morgen, fundierte und datenbasierte Entscheidungsfindung, Messung und Neuausrichtung.

 

Relativ düster sieht es in Sachen Agilität im Einzelhandel aus – zu diesem Schluss kommt jedenfalls die Untersuchung. Hier wurden lediglich neun Prozent als Leader, hingegen 68 Prozent als Nachzügler bei der Umsetzung unternehmensweiter Agilität identifiziert. Potenzial ist vor allem in folgenden Segmenten vorhanden:

  • flexible Belegschaft

  • Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeiter

  • Befähigung von Mitarbeitern im Kundenkontakt zu Entscheidungen

  • Ausbau digitaler Einnahmequellen

Als Hinderungsgründe für den Weg hin zu einem agilen Unternehmen wurden bürokratische Organisationsstrukturen, das Fehlen aufschlussreicher Daten und Marktinformationen sowie Defizite bei entsprechenden Mitarbeiterfähigkeiten genannt.

Es gibt also noch viel zu tun – packen wir es gemeinsam an!

 

Ihr Andreas Nemeth

 

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