Alle halbe Jahr das gleiche Spiel: Kaum naht – datumsmäßig – das Ende des Sommers bzw. Winters, setzen viele Händler der Modebranche auf das Motto aus der Überschrift. Gekommen ist die Hohezeit der Preisreduzierung. Da werden sämtlich Aufrufe in den Wind geschlagen, den Wert von Bekleidung durch verramschte Ware in den Augen der Kunden nicht noch weiter zu mindern. Wenn etwas im Preis um 70 Prozent reduziert wird – mal ganz ehrlich – was denken Sie sich dann als Konsument?
Wer sich durch Sortiment und auch in seinen Aktionen abhebt vom grauen Einerlei, der kann eher auf Preisreduzierungen verzichten, um Kunden ins Geschäft zu locken. Foto: Pixabay
Sicher, es gibt viele Argumente – gerade jetzt – für Preisreduzierungen. Die Läger sind voll, die Herbstware wird geliefert, Platz entsprechend benötigt. Aber es gab und gibt auch ein ganzes Füllhorn dagegen. Und: Wissen wir inzwischen nicht alle, dass nicht der Preis heiß ist, sondern das Erlebnis? Und was ist eigentlich mit der Nachhaltigkeit? Die Corona-Krise hat forciert, dass faire Produktion, buy local usw. nicht länger nur Lohas und anderen mehr oder minder elitären Bevölkerungsgruppen wichtig, sondern in der breiten Masse angekommen sind. Wie gut für das Image eines Geschäfts ist es da, Mode um jeden (niedrigen) Preis unter die Leute bringen zu wollen? Mal ganz abgesehen davon, dass sich Preisreduzierungen auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht nur ausgesprochen selten lohnen.

Nicht die Preisreduzierung zieht, sondern das Erlebnis

Aber gibt es denn Alternativen zu Preisreduzierungen? Wie lässt sich die Aufmerksamkeit der Kunden gewinnen, wenn man nicht marktschreierisch  mit „buy 2 get 1 free“ oder „20%, 30%, 40%, 50% Rabatt“ wirbt? Zu diesem Thema veröffentlichte das Düsseldorfer Medienunternehmen ‚Zukunft des Einkaufens‘ kürzlich einen Artikel mit der Überschrift „Drei Vorschläge zum Ausstieg aus dem Hamsterrad der Preisreduzierung“. Und genau das ist es: Alle laufen im Hamsterrad der Preisreduzierung, und keiner traut sich auszusteigen, obwohl alle wissen, dass es eine Einbahnstraße ist. Was aber sind die Wege raus aus einem Übermaß an Preisreduzierungen, denn vollkommen kann man darauf natürlich nicht verzichten? 1. Prüfen Sie Ihre Werbeaktionen auf Sinnhaftigkeit und Erfolg. Warum beispielsweise Produkte reduzieren, die die Kunden auch zum „Normal“-Preis gerne kaufen?“ 2. Steigern Sie die Relevanz Ihres Sortiments durch Storytelling, und orientieren Sie sich am Bedarf der Kunden – Stichwort Timing. 3. Schaffen Sie Begehrlichkeit. Wir leben in einem Land, in dem es alles für viele so ziemlich immer gibt. Heben Sie sich mit Marken ab, die man nicht überall findet. Wenn schon Aktionen, dann seien Sie kreativ und veranstalten Sie Ungewöhnliches. 4. Nutzen Sie Ihre Kundendatei, um zielgenaue und zielgruppenspezifische Aktionen durchzuführen. Das rentiert sich eher als breit zu streuen. In diesem Sinne viel Erfolg zum Normalpreis! Ihr Andreas Nemeth ***** Wenn Sie an den aktuellen Potenzialblog-Beiträgen interessiert sind, empfehle ich Ihnen, ein Up­date einzurichten. Einfach unterhalb des Beitrags E-Mail-Adresse eingeben, „Jetzt abonnieren“ an­klicken und kurz bestätigen. Über eine Weiterempfehlung an Kollegen und Freunde freue ich mich natürlich ganz besonders.