Das Glas ist halbvoll

Ob man hier ein halbvolles oder ein halbleeres Glas sieht, ist nicht nur eine Frage der Veranlagung. © Mazze / Fotolia.com

Sicher kennen Sie den Ausdruck, dass für den einen das Glas halbvoll und für den anderen halbleer ist. Es ist eine Umschreibung dafür, dass die gleiche Situation von dem einem Menschen positiv und von dem anderem negativ interpretiert wird. Und wahrscheinlich kennt jeder von uns beide Typen – die einen, die noch in der prekärsten Lage etwas Gutes entdecken, und die anderen, die hinter dem herrlichsten Sonnentag bereits das Gewitter vermuten.

Das mag zum Teil Veranlagung sein, zum Teil kann man aber auch trainieren, die Dinge positiv(er) zu sehen. Dazu muss man erst einmal begreifen, dass jede Sache auf dieser Welt zwei Seiten hat. Jede Schwäche birgt auch eine Stärke, jede weniger gute Gewohnheit hat ihre positiven Auswirkungen.

Ich will Ihnen einige Beispiele aus meiner Praxis als Coach schildern: Da war zum Beispiel der Unternehmer, der über mangelndes Selbstbewusstsein klagte. Nach einigen Gesprächen wurde ihm klar: Durch seine zurückhaltende Art war er als Gesprächspartner bei Mitarbeitern, Verbandskollegen und Kunden besonders beliebt. Man erzählte ihm sehr viel mehr als man es bei einem offensichtlich vor Selbstvertrauen nur so strotzendem Menschen getan hätte. Ein klarer Pluspunkt! Ein anderes Beispiel war ein Außendienstmitarbeiter, der nur äußerst ungern Neukunden telefonisch kontaktierte und dies – trotz nachweislichem verkäuferischen Erfolg – als negativ empfand. Befragt nach dem Vorteil seines Verhaltens wurde ihm schließlich klar, dass seine Stärke die persönliche Kontaktaufnahme war, die bei ihm in fast allen Fällen zum Gewinn von Neukunden führte.

Machen Sie sich doch mal eine Liste mit Ihren vermeintlichen Schwachstellen und überlegen Sie, welchen Vorteil diese in sich bergen. Sie werden sich danach in einem ganz neuen Licht sehen!

Ihr Andreas Nemeth

Schreibe einen Kommentar