Gerade in der momentanen Zeit dürfen wir aufpassen, dass der Nocebo-Effekt uns nicht erwischt. Die Ansteckungsgefahr ist groß. Was ist der der Nocebo-Effekt eigentlich? Böser Bruder des Placebo“: So lautet eine Beschreibung für den Nocebo-Effekt – ein Phänomen, bei dessen Erwähnung viele erst einmal mühsam herleiten müssen, worum es sich dabei handelt.

Abgeleitet vom lateinischen nocere (schaden) und in Gegenüberstellung zum Begriff Placebo (ich werde gefallen) bedeutet Nocebo „Ich werde schaden“. Und so wie der Ausdruck Placebo-Effekt die positive Wirkung einer Scheinbehandlung bezeichnet, meint Nocebo-Effekt deren negative Folgen

 

Noch unklar: Wie das Phänomen genau entsteht

Unbeabsichtigte negative Suggestion oder selbsterfüllende Prophezeiung: So erklären sich Experten den Nocebo-Effekt unter anderem. Was dabei im Körper vor sich geht, das wissen Ärzte und Forscher noch nicht genau. Ein paar Erklärungsansätze für das Nocebo-Phänomen haben die Experten aber durchaus. Eine Idee ist: Ein Patient bekommt ein Medikament und erwartet Nebenwirkungen oder dass die Symptome sich verschlechtern.

Diese negativen Erwartungen senken den Spiegel an Endorphinen – und weniger von diesen sogenannten Glückshormonen im Blut kann in der Tat dazu führen, dass sich der Patient schlechter fühlt und schmerzempfindlicher ist. Zugleich schüttet der Körper, wenn er etwas Negatives erwartet, mitunter den Botenstoff Cholecystokinin aus. Das ist ein Hormon, das im Gehirn als Neurotransmitter wirkt und beteiligt sein kann, wenn sich ein Gefühl von Angst oder Panik entwickelt.

Die Lösung aus dem Labyrinth:

Acht Fähigkeiten, positive Gefühle zu fördern

Positive Suggestionen sind ein sehr gute Möglichkeit gegen den Nocebo-Effekt vorzugehen. So einfach es klingt. Positive Suggestionen wirken. Auch das ist wissenschaftlich nachgewiesen.

Judith T. Moskowitz, Professorin für Medizinische Sozialwissenschaften an der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago, entwickelte acht Fähigkeiten, um positive Emotionen zu fördern. Das wichtigste Ziel: Menschen sollen lernen, sich in einer Krise glücklicher, ruhiger und zufriedener zu fühlen. Der Bonus laut Prof. Judith T. Moskowitz: Diese Menschen leben länger.

Und das sind die acht Fähigkeiten:

  1. Jeden Tag ein positives Erlebnis erkennen.
  2. Koste diesen Moment aus, schreib ihn auf oder erzähle jemandem davon.
  3. Beginne, ein Dankbarkeits-Tagebuch zu schreiben.
  4. Schreibe eine positive Eigenschaft von dir auf, und beobachte, wie du sie einsetzt.
  5. Setze dir ein erreichbares Ziel und beobachte deinen Fortschritt.
  6. Schreibe etwas auf, dass dir vergleichsweise wenig Stress bereitet und finde Strategien, wie du dem Ganzen etwas Positives abgewinnen kannst.
  7. Erkenne und übe täglich gütige Taten.
  8. Richte deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt und nicht auf die Vergangenheit oder Zukunft.

Viel Erfolg bei der Umsetzung!

Stay healthy!

Andreas Nemeth