Die Zukunft des Handels ist maßgeschneidert

Maßgeschneidertes ist nicht elitär, sondern im Prinzip das Konzept der Zukunft. © Cove & Co.

Eigentlich sind die Deutschen ja für ihre Vorbehalte berühmt und berüchtigt, wenn es um die Bekanntgabe persönlicher Daten geht. Wenn allerdings die Aussicht darauf besteht, Produkte zu bekommen, die exakt den eigenen Bedürfnissen entsprechen, scheint es anders auszusehen. Das jedenfalls geht aus einer Studie hervor, die das digitale Handelsunternehmen QVC gemeinsam mit Trendbüro Hamburg und TNS Infratest durchführte.

Unter dem Titel „Handel 2036: wie kauft Deutschland übermorgen ein?“ wurden u.a. 1.000 Menschen in Deutschland zum Shopping der Zukunft befragt. Ein Ergebnis: Für 74 Prozent der Befragten ist der wichtigste Faktor beim Einkaufen, dass die Produkte genau ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprechen – von der Farbe bis zum Körpermaß.

Vom Konsumenten zum Prosumenten

In letzter Konsequenz würde das heißen, dass in gar nicht am so ferner Zukunft Produkte vor Ort und sofort im Laden produziert werden – etwa Jeans nach Maß. Glaubt man den an der Studie beteiligten Experten, ist das sogar sehr wahrscheinlich, denn fast jeder dritte Deutsche (31 Prozent) kann sich das heute schon sehr gut vorstellen. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass es in der Zukunft nicht mehr um Breite und Fülle des Angebots gehe, sondern darum, welche Parameter es gebe, um ein Produkt auf den Käufer anzupassen. „Individualisierung ist einer der wichtigsten Megatrends“, sagt Trendforscher und Studienleiter Prof. Peter Wippermann. „Übermorgen bestimmen persönliche Daten die Produktion. Aus Konsumenten werden Prosumenten. Sie werden mit ihren Wünschen die Herstellung steuern.“

Der Haken an der Sache: Je individueller das Produkt, desto mehr persönliche Informationen benötigt der Hersteller. Das scheint jedoch für die deutschen Verbraucher kein Problem zu sein. Bei den Männern stimmen 49 Prozent der Aussage „Für Produkte, die zu 100 Prozent zu mir passen, bin ich auch bereit, meine Daten herzugeben“ zu, bei den – stets skeptischeren – Frauen sind es immer noch 33 Prozent.

Ihr
Andreas Nemeth

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