Erst denken, dann handeln

Manchmal klappt es mit der Beherrschung, manchmal aber auch nicht. Das ist beim Hund nur anstrengend, bei Menschen können dadurch Konflikte entstehen. © Stefan Klever

Bekannte von uns haben vor einiger Zeit einen fünf Monate alten griechischen Hundemischling aufgenommen. Sie sind Hundeanfänger, und so ist es für sieziemlich anstrengend, auf das Tier, das sich an der Grenze zur Pubertät befindet und bei dem einige Jagdhundrassen mitgemischt haben dürften, erzieherisch einzuwirken.

Gordon, so sein Name, kann der schlaueste und liebste Hund der Welt sein. Hört auf ‚sitz‘ und ‚aus‘ – immerhin – und liegt brav im Körbchen, wenn sein Frauchen am Schreibtisch sitzt und arbeitet. Vorausgesetzt sie beschäftigt sich immer wieder mit ihm und geht mit ihm raus, aber das ist ja logisch. Manchmal aber, vornehmlich dann, wenn er nicht bekommt, was er möchte, scheint ihn der Teufel zu reiten. Dann dreht und wendet er sich an der Leine, rollt mit den Augen und tobt wie ein Verrückter. Oder er weigert sich weiterzugehen oder lässt seinen Frust an seinem bereits mehrfach gemeuchelten Schmusetier aus. Impulsverlust nennt man das. Das junge Tier muss er lernen, abzuwarten, seinen Instinkten nicht zu folgen.

Das geht Menschenkindern nicht viel anders. Doch auch Erwachsenen gelingt es nicht immer, ihre Impulse zu kontrollieren. So ist es Ihnen sicher auch schon passiert, dass Siewährend eines durchaus wichtigen Gesprächs plötzlich gedanklich abgeschweift sind. Ein Wort genügt manchmal schon und die Gedanken machen sich selbstständig. Der Gesprächspartner erhält nicht mehr die volle Aufmerksamkeit, und die Gefahr von Missverständnissen oder Verstimmungen ist gegeben. Meine Empfehlung: Achten Sie auf derartige gedankliche Ablenkungen und verabschieden Sie diese mit einem „Hinhören“ – das sollte die nötige Aufmerksamkeit wieder herstellen.

Viel Spaß bei der Impulskontrolle wünscht
Ihr Andreas Nemeth