Auch auf die Gefahr hin, noch recht frische Wunden aufzureißen – ich kann es einfach nicht lassen: Große Fußballereignisse sind einfach immer ein guter Anlass, um über Motivation, Teamgeist und Blockaden zu sprechen. Und, natürlich, muss auch ich mich, über die deutsche Mannschaft auslassen, deren erstes Spiel gegen Mexiko nun wahrhaftig nicht gerade erste Sahne war, vom gestrigen möchte ich nicht sprechen – bin schließlich kein Sadist. Das ausbaufähige Niveau und die mangelnde Begeisterung der Spieler wurde jedenfalls von den Sofa-Fußballern genauso wahrgenommen wie von den Medien. Es folgte das Spiel gegen Schweden – eigentlich kein Match, von dem man noch in Jahrzehnten sprechen würde, wäre da nicht der mit dem entscheidenden Tor gekrönte Freistoß von Toni Kroos in der Nachspielzeit gewesen.
Ausgelassene Freude motiviert besser als Zorn. © PixabayWarum aber, ließ sich das Team jetzt nicht einfach feiern, genoß den Erfolg und die Tatsache, Kritiker eines Besseren belehrt zu haben? Nein, weinerlich meinte man anmerken zu müssen, dass viele gewollt hätten, dass Deutschland ausscheidet. Ein Irrtum! Die meisten wollten engagierte Profi(!)-Fußballer sehen, die sich einsetzen als ginge es um ihr Leben und nicht spielen, als würden sie sich schon mal überlegen, was sie mit den 75.000 Euro machen, die jeder Spieler bei Erreichen des Viertelfinales erhält, bzw. ob sie die überhaupt brauchen.
Positive und negative Eigenmotivation
Was das alles mit diesem Blog zu tun hat? Allerhand. 1. Wie funktioniert Eigenmotivation? Natürlich kann man Zorn, z. B. auf Kritiker, nutzen und ihn in positive Energie ummünzen. Ob das immer klappt, wage ich zu bezweifeln, das gestrige Spiel ist der beste Gegenbeweis. Häufig werden so lediglich Blockaden aufgebaut, die einen ausbremsen, anstatt anzutreiben. 2. Kritik ist – wenn sie sachlich vorgebracht wird – nichts Negatives. Wer sie reflektiert, wird weiterkommen als derjenige, der sie von vornherein abwiegelt. Und: Wer mich kritisiert, hat sich mit mir auseinandergesetzt. Das ist mehr als viele andere tun. 3. Anstatt seine Energie sinnlos zu verpulvern, indem man scheinbare Angriffe abwehrt, sollte man sich lieber vor Augen führen, was man gut gemacht hat, was man besser machen könnte und wie man das erreichen könnte. Aber, wie heißt es so schön – hätte, hätte, Fahrradkette.
Ihr
Andreas Nemeth
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