Ich bin eine Insel

Der in der Headline beschriebene Eindruck kann in Zeiten von Social Distancing schon mal aufkommen. Von Teamspirit eher keine Spur. Doch der Mensch ist nun einmal ein Herdentier, mehr oder weniger winziger Bestandteil einer Weltgemeinschaft und vieler kleiner Gruppen und, last but not least, nicht dafür gemacht, allein zu sein.

Sagen wir es metaphorisch: Je tosender das Wasser des Lebens, desto wichtiger ist Zusammengehörigkeitsgefühl – auch und gerade im Job. Foto: Stephan Klever

Dieser Beitrag soll jedoch natürlich keinesfalls ein Aufruf dazu sein, sich über derzeit notwendige Vorschriften und Regelungen hinwegzusetzen. Vielmehr geht es mir darum, dass wir andere Wege finden, ein Miteinander zu (er-)leben. Den Teamspirit zu erhalten und zu stabilisieren, ist gerade jetzt für Unternehmen wichtig.

Wir alle wissen: Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist die Begeisterung, die Mitarbeiter für ihre Arbeit und ihren Arbeitsplatz empfinden. Mitarbeiter, die sich ihrem Unternehmen verbunden fühlen, sind motivierter, leistungsfähiger und erbringen somit eher ihre optimale Leistung.

Grundlage für eine derartige Verbundenheit ist eine Identifikation mit dem Unternehmen, dem dort gepflegten Führungsstil, den Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt dem Sortiment. Wie aber, diese Gemeinschaft zusammenhalten und den Teamspirit erhalten, wenn derzeit viele allein zu Haus arbeiten – oder dort darauf warten, wieder arbeiten zu können/dürfen?

Teamspirit: Miteinander in Zeiten des Ohneeinanders

Ich habe von einigen Chefs gehört, wie sehr sie die Reaktionen ihrer Mitarbeiter auf die erzwungene Abwesenheit vom Job gerührt hat. „Wir vermissen die Arbeit“, „Wir vermissen unser Geschäft“, „Wir vermissen Sie als Chef“, „Wir vermissen die Kollegen“ – wer das in den vergangenen Wochen zu hören bekam, hat in Sachen Teamspirit bereits Vieles richtig gemacht. Umgekehrt ist es so manchem Unternehmer mit seinen Angestellten genauso gegangen. Und es zeigt sich wieder mal: Oft zeigt sicher erst, wie sehr man jemanden/etwas schätzt, wenn man es nicht mehr hat.

Was aber kann die Unternehmensleitung unternehmen, um das Miteinander in Zeiten des Ohneeinanders zu stärken? Hier einige Beispiele:

  1. Halten Sie Ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden – z.B. mit einem wöchentlichen Newsletter über Entwicklungen und Pläne.
  2. Haben Sie ein offenes Ohr für die Ängste und Sorgen Ihrer Mitarbeiter.
  3. Bleibt im normalen Alltag zu wenig Zeit für Fortbildung? Webinare können Potenziale erschließen, den Teamgeist stärken und dazu beitragen, nach der Krise wieder motiviert ins Arbeitsleben zu starten.
  4. Nutzen Sie das kreative Potenzial, das bei dem einen oder anderen Mitarbeiter mit Sicherheit freigesetzt wird. Sammeln Sie Ideen für die Zukunft und signalisieren Sie damit, dass es eine Perspektive gibt.
  5. Verabreden Sie sich zum Videochat. Dabei muss es nicht immer um die Arbeit gehen: Nehmen Sie gemeinsam mit Ihrem Team einen Aperitif oder laden Sie zum gemeinsamen Stadt-Land-Fluss-Spiel o.ä. ein.

Sie sehen, es gibt viele Wege Ihren Mitarbeitern zu zeigen, dass sie nicht alleingelassen werden. Sie also keine Insel sind, sondern mindestens ein Archipel.

Bleiben Sie gesund!

Ihr Andreas Nemeth

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