Interessiert mich nicht!

Gute Zu- oder, wie ich lieber sage, Hinhörer werden von den meisten Menschen geschätzt. Sie lauschen konzentriert dem jeweiligen Problem oder Anliegen, geben Anregungen, schenken einem ihre Zeit. Was aber zeichnet diese Personen aus? Es ist ihr hoher Interessenspegel, der nicht nur scheinbar für Aufmerksamkeit sorgt, sondern diese wirklich entstehen lässt.

So sieht ein aufmerksamer Hinhörer aus. © Pixabay

Nun hat natürlich jeder von uns Steckenpferde, die seine Leidenschaft ganz besonders entfachen. Sei es die Gartenarbeit, die Bundesliga oder die Mode. Da fällt es leicht, aufmerksam zu sein. Wenn mir aber beispielsweise jemand etwas über neueste Erkenntnisse in der Teilchenphysik erzählt, merke ich wie meine Ohren ein Nickerchen machen möchten.

Und genau da liegt der Hase begraben. Wer Hinhören trainieren und damit die Qualität und den Erfolg seiner Gespräche verbessern möchte, der sollte seinen Interessenspegel trainieren. Das lässt sich bewerkstelligen, indem man Neugier und Offenheit fördert.

Zum Hinhören gehört Neugier und ohne Neugier keinen Fortschritt

Ich bedauere es sehr, dass Neugier in unserem Kulturkreis dermaßen negativ belegt ist. Schon Kindern wird gesagt: „Sei nicht so neugierig.“ Dabei ist es genau diese Eigenschaft, der wir viele Fortschritte zu verdanken haben. Welche Motivation hätten Forscher schwarze Löcher näher zu betrachten, falls das in diesem Fall überhaupt möglich sein sollte, wenn nicht die Neugier zu erfahren, was dahinter steckt, und sei es das große Nichts?

Die andere Eigenschaft, über die gute Hinhörer verfügen ist Offenheit. Sie kann trainiert werden, indem man sich keinem Thema verschließt. Also nicht gleich abschalten, wenn es beispielsweise um Teilchenphysik geht! Sie werden staunen, wie viel Interessantes Sie bisher verpasst haben, weil Sie innerlich im Stand-by-Modus waren, und Sie werden erleben, wie viel anders und besser Ihre Gespräche nun verlaufen – und zwar sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich.

Ihr
Andreas Nemeth

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