Sicher (hoffentlich) geht es nicht nur mir so, dass ich zuweilen ein Geschäft verlasse und etwas gekauft habe, das ich weder kaufen wollte noch wirklich brauche. Was für das Portemonnaie mitunter schmerzlich sein kann, ist für den Händler Grund zur Freude. Denn diese puren Lustkäufe zeugen davon, dass nicht nur das Sortiment verlockend ist und die Ware ansprechend präsentiert wird, sondern dass auch das Verkaufsteam seinen Job versteht.
Denn während es bei Aldi & Co. genügt, Paletten und Kisten hinzustellen, damit die Kundschaft ihren Bedarf (!) deckt, oder mit extremen Sonderangeboten gelockt wird, stehen die meisten Händler vor der großen Aufgabe, Lust auf Konsum zu normalen Preisen zu machen, wo gar kein Bedarf vorhanden ist. Und das geschieht am besten durch das Erzeugen von Emotionen, die nicht nur durch Ambiente etc. vermittelt werden, sondern auch und am persönlichsten von den Mitarbeitern auf der Fläche.
Nun wird jeder von uns (leider) auch schon mal erlebt haben, dass er mit einer festen Kaufabsicht ein Geschäft betreten und es ohne Einkauf wieder verlassen hat. Das kann z.B. passieren, wenn man an einem warmen Spätsommertag das Bedürfnis bekommt, eine dünne Hose zu kaufen. Mitunter – und gar nicht mal so selten – wird man dann mit den Worten begrüßt: „Da sind Sie aber reichlich spät dran. Wir haben jetzt schon die ersten Winterartikel hereinbekommen.“ Und damit ist der Kunde der Depp, der Spätzünder, der Modetrottel – er kommt zu spät, er will was, was niemand mehr will, er ist nicht up to date usw.
Da kann dem Kunden schon mal die Lust am Einkauf vergehen. Und damit das nicht passiert, sollten Sie immer – von morgens bis abends, vom ersten bis zum letzten Tag der Saison – Ihre Ware mit der gleichen Begeisterung präsentieren. Schließlich erwarten Kunden zu Recht an jedem Tag des Jahres ein gut sortiertes Haus mit motivierten Mitarbeitern. Und Sie als Profi kennen keine Lücken im Sortiment und haben immer die richtige Ware für Ihre Kunden parat, damit es Ihre Kunden werden und dann auch bleiben.
Mit motivierendem Gruß
Ihr Andreas Nemeth