Sicher kennen Sie den Gruß der Friesen, der zu jeder Tageszeit der richtige ist und oft nur scheinbar brummig daherkommt. Denn ein echter Friese intoniert ihn je nach Tageszeit und Stimmungslage von „Lass mich bloß zufrieden“ bis „Ne, ist das schön, dich zu sehen“.
Als Inhaber eines Geschäfts haben Sie keine Wahl zwischen muffelig und erfreut: Sie und Ihre Mitarbeiter müssen Ihre Kunden herzlich willkommen heißen. Der Kunde hingegen kann darauf durchaus mit einem (vielleicht nur scheinbar) abweisenden „Ich will mich nur umschauen“ reagieren. Was dann? Nun der Verkäufer kann sich denken „Die Kunden werden auch immer unfreundlicher“ und sich wieder seinen Lagerarbeiten zuwenden. Er könnte aber auch freundlich entgegnen: „Da freue ich mich, dass Sie sich bei uns ein wenig umsehen möchten. Gerade ist die neue Herbstware eingetroffen. Darf ich Sie zu einem Espresso einladen?“ Kein Zweifel: Nicht jeder Kunde wird auf diese Einladung mit Begeisterung reagieren, sondern eventuell darauf bestehen, sich allein umzuschauen. Auch das ist kein Problem für den Verkäufer. Er weist noch einmal darauf hin, dass er für Fragen gern zur Verfügung steht, erneuert seine Einladung für später, wendet sich einer anderweitigen Tätigkeit zu, behält den Kunden aber unauffällig im Auge.
Manche meinen, diese Art der Kundenansprache sei zu aufgesetzt. Ich aber empfehle sie sogar. Und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Wer heute neue Kunden in sein Geschäft ziehen möchte, braucht ein eindeutiges Profil, und das können Sie mit dieser Art der Kundenansprache leicht erreichen. Echte Freundlichkeit kommt immer gut an, und was uns auf den ersten Blick vielleicht übertrieben vorkommt, empfindet das Gegenüber oftmals als echte Aufmerksamkeit und herzliches Willkommen – beides ist im Einzelhandel leider längst nicht überall anzutreffen.
Also nutzen Sie Ihre Chance zu einem ‚Moin, Moin‘, das die Herzen und Portemonnaies Ihrer Kunden öffnet.
Ihr
Andreas Nemeth