Sie haben ja Recht!

Als Einstieg ein Gespräch, dass ich kürzlich in einem Supermarkt belauschte (ich gebe es zu!):

Sie: „Du könntest mir wenigstens Recht geben.

Er: „Hast du ja, aber was ändert das?“

Sie (lachend): „Ich hätte Recht.“

Mal ehrlich – eigentlich haben wir das doch alle ganz gern, wenn man uns zustimmt. Sei es nun im Privat- oder Arbeitsleben. Wenn wir aber noch einmal ehrlich sind: Was bringt uns weiter: die Menschen, die uns zustimmen oder diejenigen, die uns widersprechen, Dinge in Frage stellen oder einfach mal nein sagen? Dabei müssen diese Nein-Sager gar nicht unbedingt Recht haben. Aber ihre Einwände führen dazu, dass wir unsere Position noch einmal hinterfragen. Und das kann eigentlich nie schaden und ist sogar von immenser Wichtigkeit, wenn es um wesentliche Entscheidungen geht. Schließlich holen wir vor einer Operation meist auch erst die Zweitmeinung eines Arztes ein oder?

Auch wenn Widerspruch nicht unbedingt gern gehört wird, er bringt uns letztendlich weiter als Ja-Sager. © Pixabay

Zugegeben, leichter ist es – zumindest auf den ersten Blick – mit Menschen und Mitarbeitern, die nicht hinterfragen. Die Frage ist nur: Was bringt uns als Person und auch als Unternehmen weiter? Zudem spielt ein weiterer Aspekt mit: Warum wird uns eigentlich zugestimmt? Weil der andere wirklich gleicher Meinung ist? Weil er wirtschaftlich von uns abhängig ist? Weil er Angst vor uns hat? Weil er keine Lust auf eine Konfrontation hat? Weil es ihm egal ist? Vieles ist denkbar, und die Wahrscheinlichkeit, dass wir uneingeschränkt Recht haben oder richtig liegen, ist meist eher mittelmäßig.

Ja-Sager sind nicht unbedingt die besseren Mitarbeiter

Suchen wir in unserem Leben also lieber Menschen, die uns herausfordern und Mitarbeiter, die wirklich mitdenken und ihren Standpunkt selbstbewusst vertreten. Das wird in Stellenanzeigen zwar oft als Anforderung genannt, ist aber häufig gar nicht so gern gesehen. Dabei profitieren Firmen von diesen Arbeitskräften sehr viel mehr als von den Ja-Sagern, denn ihre Motivation für und Identifikation mit dem Unternehmen ist meist sehr viel größer als bei den „Kopfnickern“. Schließlich machen sie sich Gedanken.

Ihr
Andreas Nemeth

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