Sprache: Es braucht nicht viel für schlechte Stimmung!

Manchmal platzt es einfach aus einem heraus. Zum Beispiel, wenn Sie wirklich nur ganz kurz im Halteverbot gestoppt haben und ruckzuck kommt die Politesse und verteilt ein Knöllchen. Eine zugewandte Sprache hätte dies zwar wahrscheinlich auch nicht verhindern können, aber zumindest auf beiden Seiten zu einer gelassenen Stimmung beigetragen. Während das unfreundlich hervorgebrachte „Haben Sie eigentlich wirklich nichts Besseres zu tun?“ gefolgt von einem „Sie blöde Kuh“ Ihrem Unmut zwar in dem Augenblick Luft verschafft, die Anzeige wegen Beamtenbeleidigung jedoch eher das Gegenteil bewirkt.

Manchmal können wir uns nicht beherrschen und unsere Sprache wird verletzend. Das macht beide Seiten kurz- wie langfristig nicht glücklich.

Nun ist zwar nicht jeder, den man im Laufe des Lebens durch Formulierungen verletzt, dazu in der Lage, uns anzuzeigen. Jedoch werden Sie kaum einen Menschen finden, der es sich gefallen lässt, wenn wir ihm, und sei es eben „nur“ durch Sprache, Unrecht tun. Je nachdem, auf was für einen Charakter man trifft, wird Die- bzw. Derjenige uns auf seine Weise Gleiches heimzahlen. Hat unser Gesprächspartner – beispielsweise, weil er wirtschaftlich von uns abhängig ist – nicht die Möglichkeit, uns offen zu zeigen, dass wir ihn verletzt haben, wird er sich eben andere Wege suchen, um uns das Leben schwer(er) zu machen.

Sprache kann Menschen glücklich und unglücklich machen

Und damit wären wir auch schon beim Betriebsklima angekommen. Manchmal fragt man sich, warum ist die Stimmung so mies? Warum sind die Angestellten so unmotiviert und lustlos? Die sozialen Leistungen stimmen, es werden Betriebsausflüge gemacht, Weiterbildungen angeboten, auf Work-Life-Balance geachtet – und trotzdem: Es ist Sand im Getriebe. Das kann daran liegen, dass im Sinne des Wortes der „Tone from the top“ nicht stimmt und die Belegschaft sich nicht ernst genommen, nicht anerkannt, nicht wertgeschätzt fühlt.

Nehmen wir als Beispiel Führungskräfte, die keine anderen Meinungen zulassen, sondern einfach erwarten, dass „gespurt“ wird. Kaum ein Mitarbeiter wird sich trauen, hier Widerworte zu geben. Aber der ein oder andere wird seine Leistung herunterfahren oder einen Samen namens „Unzufriedenheit“ säen. Denn das sind die Mittel, die ihm zur Verfügung stehen und deren Wirkung man nicht unterschätzen sollte. Das Schlimme daran: Diese Reaktion löst einen schleichenden Prozess aus. Und wenn die Führungskräfte diese Entwicklung erkennen, ist das Kind oft schon in den Brunnen gefallen. Deswegen meine Empfehlung: Wenden Sie die Sprache des Glücks an, d.h. Formulierungen, die beide Seiten glücklich machen – kurzfristig und auf Dauer!

Ihr Andreas Nemeth

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