Stationäre Stärke

Nein, die Headline ist kein ‚Pfeifen im Walde‘, sondern das wissenschaftlich fundierte Ergebnis einer aktuellen EHI-Studie namens „Stationärer Einzelhandel Deutschland 2016“. Diese kommt nämlich summa summarum zu dem Ergebnis, dass der stationäre Einzelhandel „nach wie vor die tragende Säule des deutschen Einzelhandel“ ist, „auch wenn Online- und Versandhandel zunehmend an Marktanteilen gewinnen“.

Der Untersuchung zufolge erwirtschafteten die Top 1.000 stationären Vertriebslinien 2015 einen Netto-Umsatz in Höhe von fast 300 Mrd. Euro. Das sind rund zwei Drittel des gesamten Einzelhandelsumsatzes in Deutschland. 55,9 Prozent entfielen davon auf den Lebensmitteleinzellhandel, der damit die größte Branche darstellt. An zweiter Stelle rangiert der Bereich ‚Do-It-Yourself & Einrichten“, gefolgt von ‚Mode & Accessoires‘. Bei der letztgenannten Branche bestätigt sich, dass klassische Modehändler immer mehr von großen vertikalen, zumeist international agierenden Filialisten verdrängt werden. Peek & Cloppenburg ist der einzige Vollsortimenter unter den Top 10 der Branche ‚Mode & Accessoires‘. Insgesamt erwirtschaftete dieser Bereich 29 Mrd. Euro, das entspricht einem Umsatzanteil von 9,6 Prozent bei den Top 1.000. Das Vertriebslinien-Ranking wird mit 2,8 Mrd. Euro von H&M angeführt.

Natürlich sind die Ergebnisse kein Anlass sich auszuruhen. Sie untermauern aber vor allem folgendes: Bei aller Online-Konkurrenz gibt keinen Grund zur Panik, die ohnehin nie zielführend ist, dafür aber reichlich Anlass, sich über neue stationäre Konzepte Gedanken zu machen.

Ihr Andreas Nemeth