Übers Gefühl ans Geld

Die Mall im Venetian in Las Vegas bietet Besuchern Vieles, womit auch Fußballvereine ihre Fans binden. © Stefan Klever

Fußball und seine Fans mussten an dieser Stelle schon häufiger als glänzendes Bei­spiel herhalten, wenn es um Begeisterung und Begeisterungsfähigkeit geht. Nun hat sich die hochseriöse Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers kürzlich den Fußballfans gewidmet und Interessantes her­ausgefunden.

So kalkulieren Anhänger für die neue Bundesliga-Saison durchschnittlich 326 Euro allein für die Dauerkarte. Für Essen und Getränke ist man sogar dazu bereit, noch deutlich tiefer in die Tasche zu greifen; pro Spieltag fallen hier  gut 42 Euro an. Wei­tere Kosten entstehen für Fanartikel (85,50 Euro/Saison) und eventuelle Fahrten zu Aus­wärtsspielen. Insgesamt lassen sich treue Fußballfans ihre Vereinsliebe im Schnitt mehr als 1.000 Euro pro Saison kosten – so einige der Ergebnisse einer Umfrage, die unter 1.000 Dauerkartenbesitzern der 18 deutschen Erstligaklubs durchgeführt wurde.

Nur mal zum Vergleich: Laut Statistischem Bundesamt investierten die Deutschen im ganzen Jahr 2014 gerade einmal 528 Euro in Damenbekleidung und nur 276 Euro in Herrenbekleidung. Da muss man sich doch wirklich fragen, woran liegt’s? Zumal die Klientel der Fußballfans nun nicht gerade die mit den dicksten Börsen ist. Was also haben/bieten/vermitteln die Fußballvereine ihren „Kunden“:

  1. Identifikation
  2. Emotion
  3. Nähe zu den Fans (Kunden)
  4. Erlebnis

Und wenn wir mal ehrlich sind, all das kann und sollte der Handel seinen Kunden auch bieten!

Ihr Andreas Nemeth