Unterschätztes Risiko

Virtuelle Erpressung kommt häufiger vor als die meisten von uns vermutlich denken. Gezahlt wird häufig in Bitcoin. © 3dsculptor / Fotolia

Ich bin nicht gerade das, was man einen IT-Freak nennen würde. Ich kann die modernen Medien und ihre Möglichkeiten nutzen – wie man ja auch an diesem Blog sieht –, und mir ist bewusst, dass man mit seinen Daten vorsichtig sein sollte und Anhänge aus Mails, deren Absender einem unbekannt sind, tunlichst nicht öffnen sollte. Mir ist aber auch klar, dass mein Computer und ich immer wieder vor Situationen stehen werden, in denen nur noch die professionelle Hilfe eine ITlers die Dinge wieder gerade rücken kann.

Diese Beschreibung meines Wissensstands entspricht wahrscheinlich vielen Menschen. Und so hat es mich wirklich schockiert, dass es möglich ist, Daten sozusagen zu entführen und dann Lösegeld dafür zu fordern. Auf diese Art und Weise können ganze Unternehmen lahmgelegt werden. Erst kürzlich geschah dies im Lukaskrankenhaus in Neuss – 800 Computerarbeitsplätze und 100 Server standen vor der Gefahr von der sogenannten Ransomware blockiert zu werden. Funktionieren tut das – soweit ich es verstanden habe – indem z.B. auf einen Link in einer Mail geklickt wird, daraufhin installiert sich eine Schadsoftware auf dem Rechner, macht Daten unlesbar und verbreitet sich über das Netzwerk immer weiter.  Die Cyber-Erpresser fordern einen bestimmten Geldbetrag, z.B. in Bitcoin, um die Daten wieder lesbar zu machen. Gefährdet sind übrigens bei weitem nicht nur größere Betriebe, auch Privatleute und kleine Unternehmen werden nicht verschont.

Erschreckend finde ich, dass laut einer Umfrage von Akamai Technologies in Garching mehr als ein Drittel der befragten deutschen Unternehmen bereits Opfer von Cyber-Attacken wurde. In neun Prozent der Fälle ging es um Bitcoin-Erpressung.

In diesem Fall gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Ihr Andreas Nemeth

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