So lange die Dinge gut laufen, haben die meisten Menschen nicht das geringste Problem damit, die Verantwortung zu übernehmen. Wie aber reagieren Menschen, wenn etwas schiefgeht? Da sind es dann häufig andere, denen die Schuld in die Schuhe geschoben wird. Ist die finanzielle Situation prekär, liegt es am niedrigen Lohn, den hohen Steuern oder den Banken und nicht am eigenen Hang, z.B. mehr auszugeben als man hat. Doch nicht nur Einzelne machen es sich so einfach, auch Unternehmen schieben Absatzprobleme gern auf die schleppende Konjunktur oder die „böse“ Konkurrenz.
Das Gefährliche daran: An diesem Verhalten scheitern viele Versuche, anstehende Probleme zu lösen. Die Menschen sind dermaßen mit dem Hin- und Herschieben der Verantwortung beschäftigt, dass auf die Lösung des Problems kein Gedanke ver(sch)wendet wird. Und noch etwas anderes geschieht: Die Macht über sich selbst wird abgegeben. Das dem so ist, möchte ich Ihnen an einem Beispiel erläutern.
Nehmen wir einmal an, ein Mensch hat eine gescheiterte Beziehung hinter sich und denkt: „Schuld am Scheitern hat der oder die andere.“ Bei wem liegt dann die Möglichkeit, dem Ganzen doch noch eine positive Wendung zu geben? Richtig – beim Anderen! Das gilt auch für Unternehmen, die Absatzprobleme auf die Konjunktur schieben, anstatt Produktpalette oder -qualität zu überprüfen … Abhilfe kann nur eine veränderte Wirtschaftslage bringen. Das Unternehmen ist machtlos. Machtlosigkeit aber ist frustrierend, und wer frustriert ist, kann nicht begeistert sein und nicht begeistern. Genau das aber wollen wir! Und deswegen: Übernehmen Sie lieber einmal zu oft als einmal zu wenig die Verantwortung.
Möge die Macht (über sich selbst) mit Ihnen sein!
Ihr Andreas Nemeth