Ob Influenza oder Influencer – beides grassierte diesen Winter (und nicht erst seitdem) in Deutschland. Ganz ehrlich, auch wenn es u.U. unpopulär ist – für mich haben diese meist jungen YouTuber, Blogger & Co., die von Designern und Marken eingespannt werden, um die trendige Internetgemeinde auf sich aufmerksam zu machen, und die Grippe einiges gemeinsam. Zumindest, was den Ansteckungsgrad betrifft. Für manche Brand mag es ja Sinn machen, einen hippen, im Internet präsenten und bekannten Modefreak als Botschafter zu gewinnen. Aber was hier noch imagefördernd sein mag, ist nicht unbedingt der richtige Weg für ein mittelständisches Modegeschäft, dessen Kunden mitunter noch nicht einmal wissen, was sich hinter YouTube verbirgt. Mal Hand aufs Herz: Wissen Sie, was „die Lochis“ so treiben oder Vicky Wanka oder Fee Schönwald, um nur ein paar Beispiele zu nennen?
Wer immer nur in der Ferne sucht, übersieht leicht das Naheliegende. © PixabayEs mag derzeit eine unkonventionelle Überzeugung sein, aber ich finde zum einen, man muss nicht jedes Schwein reiten, das durch das Fashiondorf getrieben wird, und wenn man es tut, sollte man es beherrschen. Und, noch viel wichtiger: Anstatt sich auf Feldern zu verausgaben, die andere besser bestellen und auf denen mitunter auch gar nicht die Kunden wachsen, die man im Visier hat, sollte man sich überlegen: Was zeichnet mich aus? Wer sind meine Kunden? Was kann ich neu und anders machen, ohne der Masse hinterherzuhecheln? Wie vermittle ich Emotion? Was möchte mein Kunde erleben, wenn er ins Geschäft kommt? Wie bekomme ich meinen Kunden überhaupt ins Geschäft? Wie motiviere ich mein Team? Wie mache ich aus Verkaufsmitarbeitern begeisterte Kundenbeeinflusser?
Die besten Influencer sind Ihre Verkäufer!
Eines liegt nämlich m.E. auf der Hand: Die besten Influencer, die Sie haben können, sind Ihre Verkäufer. Wenn Sie es schaffen, dass diese begeistert für Ihr Geschäft, Ihr Sortiment, Ihr Image stehen und dies kommunizieren, übt Ihr Verkaufsteam den besten und größten Einfluss auf Ihre Kunden und solche, die es werden könnten, aus. Einmal mehr gilt: Warum in die Ferne (oder das Internet) schweifen, denn das Gute liegt so nah! Und wenn es unbedingt ein Influencer sein soll, empfehle ich, sich mit einem lokalen Blogger vor Ort zu verbinden.
Ihr
Andreas Nemeth
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