Vielfach gilt es als erstrebenswert, seine Gefühle von seinem Denken und Handeln abzukoppeln. Wer zu emotional ist oder reagiert, ist unvernünftig, nicht in der Lage, strategisch zu agieren, Leistung zu erbringen o.ä. Der Witz an der Sache: Es gibt kein Denken und Handeln ohne Fühlen, erklärt Neurobiologe Gerald Hüther.
Wer ein gemeinsames Anliegen schafft, das sich außerhalb des Unternehmens befindet, stärkt das Team (Symbolbild). © PixabayEr weist darauf hin, dass es gefährlich ist, die emotionalen Botschaften zu unterdrücken: „Eine Person spürt dann gar nichts mehr und funktioniert nur noch.“ Und wer nur noch funktioniert, kann leicht manipuliert werden. Nun wird vielleicht der ein oder andere sagen: „Ist doch prima, dann tut dieser Mitarbeiter wenigstens, was ich von ihm will.“ Das mag kurz gedacht richtig sein. Langfristig heißt das jedoch, dass man kein glückliches und damit auch kein motiviertes und erfolgreiches Team hat.
Der Tipp des Wissenschaftlers für langfristiges Glück: die bewusste Auseinandersetzung und Überwindung von schwierigen Situationen. Menschen, die ihr Glück in sich selbst suchen, setzen sich oftmals eigene Schwerpunkte im Leben, sie haben das, was man gemeinhin ein Anliegen nennt. Das kann die Verringerung von Plastikmüll genauso sein wie der Wunsch, anderen Menschen zu helfen.
Motiviert für die gemeinsame Sache
Auch um ein Team zu stärken, eignet sich ein gemeinsames Anliegen, das allen Beteiligten gleichermaßen am Herzen liegt und für das alle bereit sind, etwas auf sich zu nehmen. Als Beispiel nennt Gerald Hüther den Hotelkettenbetreiber Upstalsboom, der mit Teilen der Gewinne, die er erwirtschaftet, in Ruanda Schulen baut. Für die Mitarbeiter entsteht so ein Anliegen, eine völlig andere Motivation.
Nun muss man aber wahrhaftig kein Betreiber einer wie auch immer gearteten Kette sein, um ein gemeinsames Anliegen zu schaffen. Denn es kommt nicht auf die Größe des Anliegens an, sondern auf seine für alle nachvollziehbare Sinnhaftigkeit.
Ihr
Andreas Nemeth
P.S. Wer tiefer einsteigen möchte, kann dies mit der Studie des Zukunftsinstituts „Siegeszug der Emotionen – Erfolgreich in die intensivste Wirtschaft aller Zeiten“.
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