Vom Opferlamm zum Regisseur

Keine Opfer-, sondern Osterlämmer – © Stefan Klever

Es gibt Menschen, denen geschieht in ihrem Leben alles. Nie haben sie die Dinge selbst in die Hand genommen, immer waren es andere. Und wenn gerade kein anderer zur Stelle ist, dann ist es eben das Schicksal. Wenn Menschen wie diesen etwas Negatives widerfährt, hört man von ihnen häufig den Satz „Du bist schuld“. Sie selbst können es ja auch gar nicht gewesen sein, denn ihnen geschieht doch alles.

Das ist zwar eine durchaus praktische Haltung, denn so muss man keine Verantwortung für sein Handeln und sein Leben übernehmen, letztendlich aber ist diese Einstellung auch frei von Spaß. Denn angenehm ist es nicht, als Opferlamm durchs Leben zu gehen. Immer nur klagen und jammern. Sätze wie „Meine Kindheit ist daran schuld, dass aus mir nichts geworden ist“ gehören zum festen Repertoire. Nie würde es ihnen in den Sinn kommen, zu sagen: „Ich hatte keine ideale Kindheit, und dennoch habe ich aus meinem Leben das Beste gemacht“. So sprechen nämlich nur eigenverantwortlich agierende Menschen.

Wer agiert, ist Regisseur seines Lebens. Er geht keinen Weg, den anderen ihm vorgeben, sondern bestimmt die Richtung selbst. Auch bei eigenverantwortlich handelnden Menschen läuft natürlich nicht immer alles glatt, aber sie halten das Heft selbst in der Hand. Und die Fehler, die sie machen, sind ihre Fehler – und das ist auch gut und richtig so. Agierende Menschen sind kein Spielball des Schicksals oder anderer Menschen. Sie sind mächtige Menschen – im guten Sinn des Wortes. Ganz gleich, in welche Situation sie geraten, sie liefern sich ihr nicht aus, sondern entscheiden selbst, was sie aus dieser Situation machen können. Beste Beispiele für agierende Menschen sind die Sportler bei den Paralympics, die sich nach schweren Unfällen oder Krankheiten allen Schwierigkeiten zum Trotz nicht gramvoll zurückziehen, sondern sich zu sportlichen Höchstleistungen aufschwingen.

In diesem Sinne: Führen Sie Regie – es ist Ihr Leben!

Schöne Ostertage wünscht Ihnen

Ihr Andreas Nemeth

 

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